Elvis' Flugzeuge


Am 17. April 1975 kaufte Elvis einen Convair 880 Jet für $250.000, der von der Fluggesellschaft Delta Airlines ausgemustert worden war. Nach umfangreichen Umbauarbeiten, die $750.000 kosteten, stieg der Wert des Flugzeuges auf stattliche $1.750.000. Angemeldet wurde der Jet am 02. Mai 1975 beim Departement for Transportation.
Die Convair 880 verfügte nun über ein Schlafzimmer, zwei Bädern - mit Waschbecken aus 24kt Gold - einer Bar und einem Konferenzraum. Benannt wurde der Jet mit der Flugzeugnummer (N880EP) nach Elvis einziger Tochter “Lisa Marie”. Angetrieben wurde das Flugzeug durch 4 General Electric Jetstrahltriebwerken (CJ-805-3A) die es zusammen auf eine Leistung von 11.650 PS brachten. Diese Motorisierung machte eine Höchstgeschwindigkeit von 990 Km/h möglich.
Am Heck prangte, nach Elvis Vorgaben, fortan die amerikanische Flagge und ein großes goldenes TCB Zeichen. Das Flugzeug, dass vorher knapp 100 Personen fasste, verfügte nun nur noch über ein Platzangebot für 30 Leute. Dies war für Elvis und seine Begleiter jedoch mehr als ausreichend.
Da Elvis, wie auch bei seiner Villa Graceland, seinen eigenen Inneneinrichtungsgeschmack umsetzte, bezeichneten viele den Privatjet als "fliegendes Graceland".
Elvis wählte bewusst diesen Flugzeugtypen, da es ihm möglich war, mit dem Jet jeden Kontinent der Erde ohne Probleme zu erreichen. Immerhin lag die Reichweite der Convair 880 bei stattlichen 5120 KM und die maximale Flughöhe bei 12500 Metern.
Das Design der Lisa Marie stammt von den gleichen Entwicklern, die auch die Airforce One des U.S. Präsidenten entworfen hatten.
Im Jahr 1978 verkaufte Elvis Vater Vernon Presley das Flugzeug. Die Maschine wechselte in den Folgejahren einige Male den Besitzer.
Nachdem Graceland 1982 für die Besucher freigegeben wurde, setzte Elvis Presley Enterprises alles daran, die Lisa Marie zurück zu bekommen. 1984 gelang es endlich, den Jet ausfindig zu machen und durch einen aufsehenerregenden Transport nach Graceland zurück zu bringen.
Am 02. September 1975 kaufte Elvis sich ein zweites Flugzeug, den "Lockheed L1329 JetStar" für $899.702. Der "Lockheed L1329", welcher den Namen "Hound Dog 2" (N777EP) bekommen hatte, ist ein Geschäftsreiseflugzeug, welches bereits im Jahr 1957 entwickelt wurde. Dadurch ist dieses Modell einer der ersten Businessjets und einer der wenigen mit vier Triebwerke. Elvis ließ das Flugzeug, wie die "Lisa Marie", nach seinen Wünschen umgebaut und modernisiert. Die "Hound Dog 2" wurde hauptsächlich dafür genutzt Elvis' Manager und die nötige Crew zu den Auftrittsorten zu fliegen um die nötigen Vorbereitungen zu treffen, bevor Elvis dann nachgereist kam. Bekannt wurde dieser Flugzeugtyp übrigens auch durch den Film "James Bond - Goldfinger" aus dem Jahre 1964.
Heute dienen die "Lisa Marie" und die "Hound Dog 2" als Museum und können von Fans direkt gegenüber von Graceland besichtigt werden.

Technische Daten zur Lisa Marie:
Hersteller: Convair (General Dynamics)
Triebwerk: 4 Jetstrahl Triebwerke
Flugzeugnummer: N880EP
Radiocode: 880 Echo Papa
Spitzname: Hound Dog One
Reichweite: 5120km
Länge: 39,4m
Spannweite: 36,5m
Höchstgeschwindigkeit: 990km/h
Max. Flughöhe: 12500m
Gewicht: leer 42t max. 83t
Tankvolumen: 40 800 Liter
Flugverbrauch: 6440 Liter/Stunde

Pilot: Elwood David (Kapitän) und Ron Strauss

Technische Daten zur Hound Dog 2:
Hersteller: Lockheed
Triebwerk: 4 Garrett Triebwerke
Flugzeugnummer: N777EP
Radiocode: 770 Echo Papa
Spitzname: Hound Dog Two
Reichweite: 4820km
Länge: 18,4m
Spannweite: 16,5m
Höchstgeschwindigkeit: 920km/h
Max. Flughöhe: 13105m
Gewicht: leer 11t max. 20t

Pilot: Milo High


Fotos zu den beiden Flugzeugen sind unter folgenden Links dieser Seite zu finden.
Fotos "Lisa Marie"
Fotos
"Hound Dog 2"

Elvis kaufte im Jahr 1975 noch zwei weitere Flugzeuge, die Grumman Gulfstream 1 als Geschenk für Colonel Tom Parker, welcher nicht so reagierte, wie es sich Elvis erhoffte - er lehnte dankend ab. Desweiteren kaufte Elvis den Aero Jet Commander für etwa $508.000. Beide Maschinen wurden kurze Zeit später im Wall Street Journal zusammen für etwa $900.000 angeboten.

Text: Stephan Wäsche